Eingeschlossen bei großer Hitze

Lassen Sie niemals und unter keinen Umständen Menschen oder Tiere bei großer Hitze in einem geschlossenen Fahrzeug zurück. Im Handumdrehen besteht LEBENSGEFAHR!!

Beträgt die Außentemperatur 30 Grad, steigt die Innentemperatur in einem PKW schon nach 10 Minuten auf 37 Grad! Nach 30 Minuten sind es sogar 46 Grad!

Insbesondere kleine Kinder können Temperaturunterschiede nur sehr schlecht ausgleichen. Genau wie viele ältere Menschen haben sie weniger Flüssigkeitsreserven. Durch die fehlende Luftbewegung bei geschlossenen Fenstern erhitzt sich der Körper drei Mal schneller als bei gleichen Temperaturen an der frischen Luft. Bereits ab einer Körpertemperatur von 42 Grad versagen Organsysteme.

Deshalb NIEMALS Kinder im geschlossenen Auto lassen!

Dies gilt selbstverständlich auch für Hunde, Katzen und andere Haustiere!

  • Das ist zu tun, wenn Sie Kinder oder Tiere alleine bei großer Hitze in einem Auto bemerken:
    • Kontrollieren, ob das Fahrzeug offen ist
    • Notruf 112 wählen und dann Erste Hilfe einleiten:
    • In eine kühle Umgebung / Schatten bringen, dicke Kleidung ausziehen, weitere Überhitzung verhindern
    • Mit kühlem, aber nicht eiskalten Wasser, die Person vorsichtig runterkühlen: Vorsichtig Wasser über den Brustkorb laufen lassen oder den Nacken mit einem nassen Tuch kühlen
    • Bei verschlossenen Fahrzeugen ebenfalls sofort Notruf 112! Die Feuerwehr öffnet das Fahrzeug und der Rettungsdienst leitet die medizinische Versorgung ein

Passend zu diesem Thema sind die generellen Gefahren der +++ Hitzeerschöpfung +++

Wir sind unserem Dienstherren, der Stadt Speyer, sehr dankbar, dass uns bereits wiederholt in heißen Monaten kostenfrei Mineralwasser zur Verfügung gestellt wurde. Der technische Dienst der Feuerwehr ist sehr herausfordernd und kräftezehrend. Die nachfolgenden Tipps der BAuA helfen uns dabei, auch bei großer Hitze einen kühlen Kopf zu bewahren. Auch Sie können davon profitieren:

Abkühlung und Schutz vor Überwärmung
  • Nachtauskühlung nutzen: Für eine intensive Durchlüftung der Räume sorgen (am effektivsten durch Querlüftung = Öffnen gegenüberliegender Fenster bzw. Türen) und zwar in den Nachtstunden oder – falls die Fenster aus Sicherheitsgründen nicht über Nacht aufstehen dürfen – in den frühen Morgenstunden.
  • Innere Wärmequellen reduzieren oder vermeiden, z. B. elektrische Geräte nur bei Bedarf in Betrieb nehmen (z. B. Lampen, PC, Drucker, Scanner, Kopierer).
  • Ein Ventilator (z. B. Tisch-, Stand-, Turm- oder Deckenventilatoren) fördert die Kühlung durch Schweißverdunstung, aber nicht jeder verträgt die dabei mögliche Zugluft. Auch können durch dessen Betrieb Staub oder Pollen aufgewirbelt werden (Gefährdung für Allergiker!).
  • Ist eine Klimaanlage vorhanden, soll bei hohen Außenlufttemperaturen die Differenz zur Raumlufttemperatur nicht zu groß eingestellt werden, sonst besteht beim Gang ins Freie die Gefahr eines „Hitzeschocks“. In der Praxis hat sich dabei eine Differenz von ca. 6 K bewährt. Werden die klimatechnischen Geräte nicht sachgemäß betrieben, können Beeinträchtigungen der Gesundheit auftreten, z. B. durch Zugluft oder Keimbelastung.
  • Mobile Klimageräte können auch eingesetzt werden, die damit verbundenen Anschaffungs- und Betriebskosten sind zu beachten. Geräuschbelästigungen können entstehen und an den Luftauslässen besteht die Gefahr von Zugluft. Mögliche Folgen können eine Erkältung oder ein „steifer Hals“ sein. Die Betriebsanleitung ist genau zu beachten, insbesondere in Bezug auf die mögliche Raumgröße und die Führung der Schläuche nach außen.
  • Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung: Störende direkte Sonneneinstrahlung auf den Arbeitsplatz ist zu vermeiden. Sehr wirkungsvoll sind z. B. außenliegende Jalousien oder hinterlüftete Markisen, innen liegende Rollos sollten aus hellem bzw. hoch reflektierenden Material bestehen. Diese Sonnenschutzvorrichtungen bieten zudem einen wirkungsvollen Blendschutz.

Arbeit entsprechend der Witterung organisieren

  • Arbeits-, Arbeitszeit- und Pausenregime sollten im Rahmen des technologisch oder betriebsbedingt Möglichen an die Situation angepasst werden:
    • schwere körperliche Arbeit in den heißen Stunden vermeiden bzw. reduzieren und mit kurzen Ruhephasen unterbrechen
    • früher mit der Arbeit beginnen
    • zusätzliche kurze Pausen von ca. zehn Minuten einlegen und ggf. mit einem Aufenthalt oder leichter Tätigkeit in kühleren Bereichen verbinden
    • Nutzung von Gleitzeitregelungen zur Arbeitszeitverlagerung
    • Überstunden vermeiden

Personenbezogene Maßnahmen und Verhalten anpassen

  • Wasseranwendungen in Form von Armgüssen, kühlenden Tüchern und Umschlägen, Benetzung der Hautoberflächen, ggf. auch Bädern, Duschen oder Fußbädern, sind sehr wirkungsvolle Kühlmethoden, soweit sie in der Praxis anwendbar sind. Öfter kühles Wasser über die Handgelenke fließen lassen ist einfach und effektiv.
  • Bekleidung anpassen: Helle, luftdurchlässige, lockere und schweißaufnehmende Kleidung um Wärmestau zu vermeiden, leichtes Schuhwerk, „Krawattenzwang“ aussetzen
  • Ausreichend Trinken: Man sollte rechtzeitig noch vor dem Durst und ausreichend trinken. Der normale Tageswasserbedarf des Erwachsenen beträgt, je nach Körpermasse und Schweißabgabe 1,8-2,5 l und erhöht sich bei körperlicher Arbeit und Hitze entsprechend. An heißen Tagen gilt nicht zu viel auf einmal trinken, besser öfter in kleinen Mengen.
  • Getränke an heißen Tagen: Besonders geeignete Getränke sind: Trink- und Mineralwasser (nur wenig Kohlensäure), Kräuter- und Früchtetee, verdünnte Fruchtsäfte (Schorle), sie ersetzen neben dem Wasser auch die durch das Schwitzen verloren gegangenen Elektrolyte und Mineralstoffe.
  • Sehr kalte Getränke (Eiswürfel) sollten vermieden oder nur in geringen Mengen und in kleinen Schlucken zu sich genommen werden, da sie den Körper veranlassen mehr Wärme zu produzieren. Milch ist ebenfalls nicht als Durstlöscher geeignet, da der hohe energetische Gehalt den Organismus eher belastet als die Flüssigkeitsbilanz auszugleichen. Alkoholhaltige Getränke fördern den Wasserverlust des Körpers, also diese meiden.
  • Werden Kaffee oder koffeinhaltige Getränke in den gewohnten Mengen zu sich genommen, wirken sie nicht dehydrierend, sollten aber dennoch nur in Maßen genossen werden. Von Energydrinks als Durstlöscher ist abzuraten. Ebenso zählen Trendgetränke, wie sogenannte „Smoothies“ (Säfte aus püriertem Obst) eher als kleine Mahlzeit.
  • Bewusst Essen: Keine schweren und reichhaltigen Mahlzeiten einnehmen, geeignet sind leichtverdauliche Obst- und Gemüsesalate, Kaltschale oder einmal nur eine halbe Portion verlangen. Eine Banane ist beispielsweise gut geeignet, um den Mineralstoffhaushalt schnell auszugleichen. Unbedingt auf sachgemäße Lagerung von Lebensmitteln achten, da diese bei großer Hitze schnell verderben.

Ausführliche Informationen gibt es hier: Empfehlungen für heiße Sommertage in Arbeitsstätten