Badeunfälle

Sich im Wasser abzukühlen, ist für viele Menschen Mittel der ersten Wahl an heißen Tagen. Grundsätzlich ist das auch gut, wenn man sich an die allgemein bekannten Baderegeln hält und sich selbst nicht überschätzt. Denn schnell kann aus dem Spaß Schwimmen zu gehen, eine tödliche Gefahr werden! Leider gibt es uns hier die Praxis recht, denn mehrmals im Jahr rücken Speyerer Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes zu Ertrinkungsfällen aus. Dabei kommt es immer wieder vor, dass jede Hilfe zu spät kommt. Damit Ihnen das nicht passiert, hier ein paar wertvolle Hinweise:

Die Baderegeln:

  1. Gehe nur zum Baden, wenn du dich wohl fühlst. Kühle dich ab und dusche nach Möglichkeit, bevor du ins Wasser gehst.
  2. Gehe niemals mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser.
  3. Gehe als Nichtschwimmer nur bis zum Bauch ins Wasser.
  4. Rufe nie um Hilfe, wenn du nicht wirklich in Gefahr bist, aber hilf anderen, wenn sie Hilfe brauchen.
  5. Überschätze dich und deine Kraft nicht.
  6. Bade nicht dort, wo Schiffe und Boote fahren.
  7. Bei Gewitter ist Baden lebensgefährlich. Verlasse das Wasser sofort und suche ein festes Gebäude auf.
  8. Halte das Wasser und seine Umgebung sauber, wirf Abfälle in den Mülleimer.
  9. Aufblasbare Schwimmhilfen bieten dir keine Sicherheit im Wasser.
  10. Springe nur ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist.

Gefahren in Seen, Teichen und Kiesgruben

  • steil abfallenden Ufern, Wasserpflanzen oder Unrat
  • Ufer in Kiesgruben können abrutschen
  • Felsen, Pfähle, Baumstümpfe, Mauerreste und Unrat unter der Wasseroberfläche stellen Verletzungsrisiko dar
  • Schlammiger Boden und brusttiefes Wasser können durch falsche Reaktion und weiteres Absinken lebensgefährlich sein
  • Bergseen-, Ton-, und Kiesgruben, aber auch natürliche Badeseen weisen unterschiedlich warme Wasserschichten auf
    • Insbesondere bei Kopfsprüngen oder tieferen Tauchzügen, werden diese Temperaturunterschiede deutlich spürbar
    • Bei älteren Menschen, oder solchen mit Herz- oder Kreislaufproblemen können diese Temperaturschwankungen schnell zu Kreislaufproblemen führen
    • Aber auch für gesunde Menschen bergen diese Temperatursprünge nicht unerhebliche Gefahren

Gefahren in fließenden Gewässern

  • Das Schwimmen im Rhein ist LEBENSGEFÄHRLICH!
  • Flüsse bergen durch ihre Strömung immer ein erhöhtes Gefahrenpotential
  • Von Menschen errichtete Bauwerke, die vor allem der besseren Befahrbarkeit oder Ufersicherung der Flüsse dienen sollen, bergen erhebliche Gefahren für Schwimmer
  • In größeren Flüssen wie dem Rhein befinden sich häufig Buhnen, oft auch Kribben genannt, zur Strömungsregulierung und zur Minimierung der Abtragung des Ufers
    • Auf diese Weise werden die Strömungsverhältnisse verändert, vor allem zwischen den Buhnen
    • Stromabwärts hinter den Buhnen ist das Wasser meist ruhig und wenig strömend, vor den Buhnen allerdings entsteht durch den Staudruck eine nicht unerhebliche Strömung ins offene Gewässer
    • Da auch geübte Schwimmer beim Schwimmen gegen die Strömung schnell ermüden, sollte man sich nur in Strömungsrichtung fortbewegen, auch wenn dies der längere Weg zum Ufer ist und dabei ggf. ein Buhnenfeld umschwommen werden muss
  • Sogwirkung der Schiffe
    • Schiffe bahnen sich einen Weg durch das Wasser und schieben Wellen vor dem Bug her. Hinter ihnen folgt ein großer Unterdruckbereich. Diesem Unterdruck folgen große Heckwellen
    • Die Wellen, die das Schiff erzeugt, entwickeln eine gefährliche Sogwirkung. Sie können badende Kinder aus dem schützenden Bereich zwischen den Kribben hinaus in die Strömung reißen
    • Die nächste Sogwelle entsteht, wenn die Wellen aus dem Kribbenbereich wieder herauslaufen. Wenn Kinder bei der Sogwirkung des Schiffes dem sinkenden Wasserstand hinterherlaufen, werden sie von der nachfolgenden Welle erfasst, überspült und mitgerissen. Je näher, schneller und größer das Schiff ist, desto stärker sind die Gefahren

Weiterführende Informationen gibt es bei der DLRG, die in Speyer auch die Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung im Rahmen unseres Katastrophenschutzes stellt, unter: Freizeit-im-Wasser