Gefahrgutaustritt in Paketzentrum

Mitarbeitenden eines Paketzentrums in Speyer fielen gestern Dämpfe auf, die aus einem Karton austraten. Sie stellten daraufhin das Versandstück ins Freie und alarmierten die Feuerwehr.
Die Einsatzkräfte verschafften sich einen raschen Überblick, sperrten den Gefahrenbereich ab und nahmen sich insgesamt sechs betroffenen Mitarbeitenden an, die zuvor in unmittelbarer Nähe des Pakets gearbeitet hatten. Fünf wurden durch die Schnelleinsatzgruppe Sanität der Stadt Speyer gesichtet und betreut, eine Person wurde vorsorglich durch den Rettungsdienst zur weiteren Abklärung in ein Speyerer Krankenhaus gebracht.
Unter Atemschutz und mit erweiterter Schutzausrüstung wurde der Karton erkundet. Dabei kamen auch die Messgeräte unseres Gefahrstoffzugs zum Einsatz. Die Stofffeststellung wurde erschwert, da auf dem Paket keinerlei Label aufgeklebt waren. Im Paket befanden sich aich keine Rechnung oder Begleitschreiben, die eine schnelle Identifikation ermöglicht hätten.
Erst durch behutsames Auspacken und luftdichtes Umlagern in Plastikbeutel konnte Klarheit geschaffen, sowie Entwarnung gegeben werden. Zusammen mit dem Fachberater Chemie des Gefahrstoffzugs konnte der Einsatzleiter feststellen, dass die Dämpfe von ausgelaufenem Lösemittel ausgingen, wie es in Nagelstudios zur Anwendung kommt. Das Behältnis, in dem sich die Flüssigkeit zuvor befand, war offensichtlich während des Transports undicht geworden. Nachdem dies klargestellt war, konnte der Paketinhalt der Gefahrstoffentsorgung zugeführt und die Einsatzstelle wieder an den Betreiber des Paketzentrums übergeben werden.